Mobiles Fluktum

 

Schnappschuß aus der Werkstatt des Künstlers, 1994

 

Um unserem selbstgesteckten Ziel, einen möglichst tiefen Einblick in Arbeit und Vorgehensweise der Mitstreiter unserer Aktion zu gewähren, gerecht zu werden, wollen wir hier eine Arbeit zeigen, die sich noch im experimentellen Stadium befindet.

Diese Momentaufnahme fuhrt vor Augen, das ein Künstler nicht fließbandartig Kunstwerk auf Kunstwerk fertigt, sondern daß zwischen den einzelnen Arbeiten Phasen des Suchens und Forschens liegen. Der Künstler nutzt diese Zeit, um das Zusammenspiel der potentiellen Elemente seiner Arbeit abzuwägen und deren Wirkung nach Möglichkeit zu intensivieren. So werden die verschiedenen Gegenstände zuerst zufällig zusammengestellt, später neu arrangiert und überprüft, zum Teil photographiert, um ihre Wirkung auch für später dokumentiert zu haben. Dies ermöglicht, die verschiedenen Entwicklungsstufen zu rekonstruieren und somit die Grundlage jedes einzelnen Schrittes neu überarbeiten zu können. Dies hilft dem Kunstschaffenden, seinen eigenen Stil zu entwickeln und seine persönlichen Anliegen gezielt zu verfolgen. Weiter werden in dieser Phase oft Kollegen zu Rate gezogen. Die Präsenz der verschiedenen Stadien eines Experimentes schafft die Basis für Vergleichspunkte. So kann das Optimum eines jeden Schrittes herausgearbeitet werden, um in spätere Arbeiten

einzufließen.

Oft werden diese Produkte vom ihrem Schöpfer verworfen und landen im Papierkorb oder in der Schrottkiste. So erging es dem gezeigten Werk. Deshalb gilt unser besonderer Dank dem Künstler, daß er uns das Bildmaterial dieser Studie zur Verfugung stellte und zur Veröffentlichung frei gab.