Nicht die Hügel Roms betreffend

 

DIN-A-3, Farbige Kreide

 

Dieses Werk, von Kunstkritikern als das wohl melancholischste Werk von ER bezeichnet, beeindruckt durch seine eindringliche Stille. Eine eigene Welt der Vorstellung, die belebte Natur durch den Filter individueller Abstraktion, in eine sterbende Natur zu verwandeln. Der das Bild bestimmende schwarze Boden wird von ER als Kraftfeld eingesetzt. Die für den Künstler einmalige Farbgebung und Formgestaltung zeichnet eine tiefe depressive Phase in der Entwicklung des Künstlers aus.

Erst weit entfernt, am Horizont, sind wieder Details zu erkennen. Das Nahe und einfach zu Erreichende ist in ein diffuses Schwarz gehüllt und bleibt dem Betrachter vorenthalten. Vor allem das Entfernte, auf einem langen, imaginären Weg zu Erreichende, ist als Leben im Sinne der Natur und in Form einer Stadt sichtbar. Es überschreitet die Grenze zwischen Himmel und Erde. Die untergehende Sonne verstärkt den in der Komposition anklingenden Tunneleffekt. Gleichzeitig verdeutlicht sie aber auch die begrenzte, noch zur Verfugung stehende Zeit. Auf der anderen Seite wird die einer solchen Situation angemessenen Dynamik durch das Fehlen eines sichtbaren Weges unterbunden, wodurch dem Betrachter ein lethargischer Standpunkt aufgezwungen wird. Der Himmel, ein Gegenpol, einer Erleuchtung gleich, beginnt sich aber schon zu verdunkeln. Dadurch symbolisiert das Werk in seiner Gesamtheit das greifbare Ende des Zeitstrahls.